Yoga Hilfsmittel und Alternativen für zu Hause
Was du machst, wenn du keine Yoga-Hilfsmittel hast und wie du dir mit einfachen Dingen aus dem haushalt behelfen kannst
Die Verwendung von Yogahilfsmitteln wie zum Beispiel Blöcken, Bolster, Stuhl, Gurt und Decken kann Yoga-Haltungen bequemer machen und dir bei der Ausrichtung helfen. Ein gut ausgestattetes Yogastudio verfügt über die grundlegenden Hilfsmittel (auch Props genannt).
Zudem kann mit Hilfsmitteln therapeutisch geübt werden, daß heißt durch den Einsatz werden SchülerInnen individueller begleitet, um körperliche Einschränkungen oder Beschwerden zu lindern.
In deiner Übungspraxis zu Hause kann derartiges Zubehör viel Platz und vor allem Geld beanspruchen.
Heute möchte ich dir zeigen, daß du außer einer guten Yogamatte nichts zu kaufen brauchst. Es gibt viele Gegenstände die du zu Hause hast, die genauso gut funktionieren.
Falls du dennoch Lust auf shopping hast, findest du am Ende jedes Abschnittes meine Empfehlung für den Kauf.
Yogagurt
In den meisten Fällen dient ein Yogagurt einfach als Verlängerung deiner Arme. Zum Beispiel legst du in Pashimottanasana (sitzende Vorwärtsbeuge) den Gurt um deine Fußsohlen, so dass Rücken und Beine gerade bleiben oder ganz oft für Gomukahsana-Arme (Arme unterschiedlich gedreht und Finger hinter dem oberen Rücken ineinander greifen).
Ein (Bademantel)-Gürtel/Springseil oder ein Handtuch ist meist ausreichend. Beim Kauf lohnt sich immer ein langer Gurt (3 Meter), damit du flexibel bist.
Investition im Yogazubehörshop: ca. 12€
Yoga Blöcke
Blöcke werden hauptsächlich zur Schaffung zusätzlicher Höhe verwendet. Zum Beispiel zum Anheben der Hüften in sitzenden Haltungen wie Sukasana (der Glückliche), damit die Wirbelsäule ihre natürliche Krümmung behält, anstatt den unteren Rücken abzurunden.
Anstelle von Blöcken für sitzende Haltungen kannst du einen Stapel Bücher, feste Kissen oder gefaltete Decken verwenden.
Sehr häufig werden Blöcke auch in Standhaltungen wie Paravritta Trikonasana (gedrehtes Dreieck) verwendet, bei denen die Hände nicht ganz den Boden erreichen. Für diese Position benötigst du etwas, das du schnell von einer Seite der Matte auf die andere bewegen kannst - das klappt zum Beispiel sehr gut mit einer Thermoskanne. Du kannst aber auch zwei gleich hohe dicke Bücher nehmen und diese zu derartigen Zwecken benutzen.
Blöcke können auch zur Intensivierung von Haltungen verwendet werden. Zum Beispiel indem man sich einen Block zwischen die Oberschenkel klemmt und so die Beininnenseiten aktiviert. Dafür kannst du einfach eine gerollte Decke oder ein gerolltes Handtuch benutzen. Der Effekt ist, daß du mehr Stabilität und Bewußtsein für die gesamten Ausrichtung spürst. Geeignete Haltungen hierfür sind: Navasana (Boot) oder Ushtrasana (Kamel).
Persönlich finde ich Blöcke aus Kork sehr angenehm, da dies ein nachhaltiger Rohstoff ist. Du brachst davon 2 Stück (Maße je Stück: mindestens 23 x 12 x 7,5 cm).
Yogadecke
Eine Decke hat jeder zu Hause. Hier ist wichtig, daß die Decke nicht einsinkt und das Material dicht gewebt ist. Je mehr Decken verwendet werden (zum Beispiel für den Schulterstand), umso besser fühlt sich die Haltung an.
Damit du in der Entspannungsphase deinen Körper ganz zudecken kannst, sollte sie groß genug sein (ca. 150x200cm). Am besten eignen sich Baumwolldecken. Ungeeignet ist Fleece, Polyester oder andere einsinkende Materialien.
Bolster
Im Restorative Yoga und Yin Yoga werden Bolster verwendet, um angenehmer und länger in diesen Haltungen verweilen zu können. Zum Beispiel in Upavista Konasana (gegrätschte Vorbeuge im Sitzen) oder in Shavasana (Endentspannung). Das richtige Verwenden der Hilfsmittel für diese Haltungen kann den Unterschied zwischen einer heilenden und einer frustrierenden Yogapraxis machen.
Du kannst einfach Polster von deinem Sofa verwenden (sofern diese herausnehmbar sind), mehrere Decken übereinander legen, ein oder mehrere Kissen benutzen oder du wirst sonstwie erfinderisch. (teile gern mit mir deine Ideen!)
Du kannst auch ein großes Handtuch nehmen und 2 Kissen fest darin einwickeln, so daß du eine dicke Rolle formst.
Meditationskissen
Ein Meditationskissen hat für sitzende Positionen einen ähnlichen Effekt wie ein Block oder Bücherstapel: es hebt die Hüften über die Knie, so dass die Wirbelsäule aufrecht beleiben kann. Auch wenn du normalerweise nichts zum Sitzen benötigst, bietet sich für längere Meditationssitzungen eine Erhöhung an.
Es lohnt sich, in ein Meditationskissen zu investieren, wenn du es zu einem Teil deiner täglichen Praxis machen möchtest. Ich selbst besitze keines und benutze eine gefaltete Decke.
Du kannst dich auch einfach auf einen Stuhl setzen. Dabei fällt es normalerweise am leichtesten, aufrecht zu bleiben. Experimentiere in jedem Fall vor einer Investition mit verschiedenen Höhen und Sitzpositionen. Damit weißt du dann genau, welche Art von Kissen und welche Höhe für dich passend ist.
Im Internet findest du auch viele Anleitungen zur eigenen Herstellung für ein Meditationskissen. Befrage dazu einfach Google und suche nach Meditationskissen DIY.
Yogastuhl
Im Iyengar Yoga wird klassischerweise ein Metallstuhl verwendet. Sehr zu empfehlen in Studios, um den Schülern einen leichteren Zugang zu verschiedenen Haltungen zu vermitteln und um schwierige Haltungen "leicht" zu machen. Zu Hause kannst du dafür einen einfachen Stuhl ohne Armlehne benutzen. Damit kannst du oft genauso effektiv arbeiten.
Angefangen von Twists bis hin zu Rückbeugen und Umkehrhaltungen sind hiermit sehr viele individuelle Möglichkeiten geboten. Viele meiner TeilnehmerInnen finden den Übungseffekt im Studio sehr interessant.
Mittlerweile gibt es auch Kopfstandstühle, um insbesondere die Halswirbelsäule nicht zu belasten. Interessanter Effekt. Ob sich das lohnt, darf jeder für sich selbst entscheiden. Letztlich geht es im Yoga nicht darum, auf dem Kopf zu stehen, sondern fest auf den Füßen.
Augenkissen
Einfach wunderbar. Augenkissen bringen dich schnell in absolute Tiefenentspannung. Ein sehr wichtiger Teil von Yoga, den du mit diesem kleinen Zubehör fördern kannst. Gefüllt sind sie meist mit Reis, Leinsamen, Amaranth oder Hirse. Die kleinen Körner schmiegen sich wunderbar an dein Gesicht an und sorgen für Dunkelheit. Außerdem kannst du das Kissen in den Kühlschrank legen, um eine kühlende Wirkung zum Beispiel bei Kopfschmerzen zu erzielen.
Anleitungen zum selber machen findest du viele im Netz unter Augenkissen DIY.
Falls du gerade noch keines zur Hand hast, kannst du dir einfach ein Tuch über die Augen legen oder gar um den oberen Kopf wickeln, so daß kein Licht mehr durchschimmert. Wichtig ist, daß die Nase davon nicht verhüllt wird und du frei atmen kannst.
Timer
Im Yin Yoga hat sich ein Timer bewährt, damit du komplett loslassen kannst. Du kannst die Zeiten oder Haltedauer eine Übung einstellen und es erklingt ein ton, wenn die Zeit abgelaufen ist.
Für den Hausgebrauch kannst du dafür dein Smartphone benutzen. Damit du nicht abgelenkt bist, schalte während der Praxis in den Flugmudus um.
Yogamatte
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